Überraschendes Ergebnis beim Vergleichstest von CO2-Waffen

Gestern habe ich mit meinem Vater einen Vergleichstest von CO2-Waffen durchgeführt. Getestet wurden dabei die Modelle

 

Walther PPQ (Bild links)

und

Crosman Iceman (Bild unten).

 

Beide Waffen verschießen Diabolos im Kaliber 4,5 mm, wobei die Projektile durch CO2-Kapseln angetrieben werden. Die Crosman kann wahlweise auch Stahlrundkugeln verschießen.

Während die Walther PPQ einer echten Schusswaffe täuschend echt nachgebildet ist, entspricht das Modell Iceman des amerikanischen Herstellers Crosman konkret keinem realen Vorbild.

Die optischen und haptischen Eigenschaften des von Umarex gebauten Walther-Lizenznachbaus sind ausgezeichnet. Auch die Farbpunkt-Visierung ermöglicht schnelle Zielerfassung. Im Gegensatz dazu wirkt die Verarbeitung der Crosman oberflächlich und billig. Mit ihrem Gehäuse aus Hartplastik und offen liegenden Kreuzschlitzschrauben wird sie kaum das Interesse eines Sammlers wecken und auch das Griffgefühl ist mit der hochwertig verarbeiteten Walther nicht zu vergleichen. Umso erstaunter waren wir, als wir die Waffen abwechselnd im Echtbetrieb hatten: Der Double-Action-Only-Abzug (DAO) der Walther ist hakelig und verlangt kräftigen Zug, was freihändig zum Verreißen führen kann. Nach etwas Übung mit der Waffe gewöhnt man sich daran und kann auf kurze Entfernungen (wir haben einen Plinking-Schießstand mit Stahlscheiben beschossen) im Bereich 6-7 m durchaus ordentliche Trefferbilder erzielen. Die Iceman hingegen entpuppte sich als Wolf im Schafspelz: Ihr Abzug gleitet im Single-Action-Modus butterweich durch und auch Double-Action schießt sie sich deutlich weicher als die Walther. Der Schussknall ist bei beiden Waffen recht laut (im Vergleich zur Referenzwaffe Beretta 92 FS). Im Einschlag zeigt sich die Iceman spürbar härter - wir konnten damit die Stahlziele im Kasten problemlos umlegen und auch wieder aufstellen, während das Aufstellen (wozu man den Widerstand eines Magneten überwinden muss) mit der Walther nicht immer gelang.

 

Fazit:

Wer eine anständige Replika einer echten Feuerwaffe sucht und auf gute Verarbeitung und Haptik Wert legt, ist zweifellos mit der Walther PPQ besser bedient. Durch ihre große Ähnlichkeit kann sie von einem Angreifer durchaus für eine echte Waffe gehalten werden und entsprechend abschrecken, während die Iceman eher nach Spielzeug aussieht. In der Schießleistung überzeugt jedoch der amerikanische Konkurrent und wem die Optik nichts ausmacht, dem kann zu Spaß- und Freizeitzwecken diese Waffe durchaus empfohlen werden.

Zur Selbstverteidigung eignen sich sicher beide Waffen gleichermaßen (wegen der Geschossenergie freilich nur eingeschränkt), jedoch nur innerhalb des eigenen befriededeten Besitztums, da zum Führen ein Waffenschein erforderlich wäre.

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